LINKE kritisiert klerikal-fundamentalistischen CDU-Nachwuchs

PressemeldungChristoph Ozasek

Mit der „Eislinger Erklärung“ eröffnet die Junge Union im Kreis Göppingen mit Positionen wie der gänzlichen Ablehnung muslimischer Symbolik in der Öffentlichkeit, dem Verbot der Homo-Ehe und der Verdammung der institutionellen frühkindlichen Bildung den Kampf der Kulturen. Grundlage vieler JU-Forderungen stellt eine diffus-fundamentalistische Interpretation christlicher Lehre als ewige Wahrheit und eine ominöse abendländische Tradition als deutsche Leitkultur dar.

Gemeinsame Presseerklärung

Stuttgart, 15.04.10

Mit der „Eislinger Erklärung“ eröffnet die Junge Union im Kreis Göppingen mit Positionen wie der gänzlichen Ablehnung muslimischer Symbolik in der Öffentlichkeit, dem Verbot der Homo-Ehe und der Verdammung der institutionellen frühkindlichen Bildung den Kampf der Kulturen. Grundlage vieler JU-Forderungen stellt eine diffus-fundamentalistische Interpretation christlicher Lehre als ewige Wahrheit und eine ominöse abendländische Tradition als deutsche Leitkultur dar. Grundrechte wie informationelle Selbstbestimmung, Gleichberechtigung der Frau, Diskriminierungsfreiheit, Glaubens- und Religionsfreiheit werden zu Irrungen des Individualismus und Sozialismus umdeklariert.

Die Äußerungen der Jungen Union zu Familie, Nation, Religion, Migration und deutscher Geschichte vermitteln unverholen das Bildnis einer Volksgemeinschaft, die sich schädlicher Einflüsse von innen, wie von außen entledigen muss. Zahlreiche Positionen schaffen damit Anschlussfähigkeit zu faschistischem Gedankengut. Die Junge Union nimmt damit eine Scharnierfunktion zwischen fremdenfeindlichem Rechtskonservatismus und Neofaschismus ein.

Die „Eislinger Erklärung“ verneint die Pluralität unserer Gesellschaft. Die Junge Union erklärt damit den gesellschaftlichen Konsens um eine freiheitliche Entwicklung eines jeden Menschen auf. Das Strategie- und Analysepapier für ein „starkes, christliches und glückliches Deutschland unter der Führung der CDU“ ist Ausdruck einer Radikalisierung eines erheblichen Teils der CDU-Basis, insbesondere ihres Nachwuchses.

DIE LINKE fordert die CDU auf, sich klar und unmissverständlich von diesem Papier zu distanzieren.


Unterzeichner

DIE LINKE im Bundestag, Ulrich Maurer, MdB, parlamentarischer Geschäftsführer
DIE LINKE. Baden-Württemberg, Bernhard Strasdeit (Landesgeschäftsführer)
Linksjugend [‘solid] Franziska Stier (Bundessprecherin)
Landesarbeitsgemeinschaft Queer, Peter Zimmermann (SprecherInnenrat)
DIE LINKE im Regionalparlament Stuttgart, Christoph Ozasek (Sprecher)
DIE LINKE im Göppinger Gemeinderat, Christian Stähle (Stadtrat)
DIE LINKE. Kreisverband Göppingen, Reinhard Basler (Geschäftsführender Vorstand)