LINKE fordert Klarheit zu Einschränkungen im S-Bahnverkehr durch S-21

PressemitteilungVerkehrsausschuss

Anlässlich der mindestens einjährigen S-Bahn-Sperrung auf der Filderebene kritisiert die LINKE die mangelnde Transparenz der Deutschen Bahn (DB) bezüglich der Einschränkungen im Bahn- und S-Bahnverkehr in der Restbauzeit von Stuttgart 21.

Pressemitteilung:

LINKE fordert Klarheit zu Einschränkungen im S-Bahnverkehr durch S-21

Anlässlich der mindestens einjährigen S-Bahn-Sperrung auf der Filderebene kritisiert die LINKE die mangelnde Transparenz der Deutschen Bahn (DB) bezüglich der Einschränkungen im Bahn- und S-Bahnverkehr in der Restbauzeit von Stuttgart 21.

In ihrem heutigen Antrag fordert die Regionalfraktion DIE LINKE einen ausführlichen Bericht der DB im Verkehrsausschuss des Verbands Region Stuttgart (VRS) über Dauer und Umfang der Einschränkungen durch die Baumaßnahmen zu S-21 am Flughafen sowie bei den Zuführungen Feuerbach/Bad Cannstatt und Ober-/Untertürkheim. Diese drohen das alltägliche S-Bahn-Chaos in der Region in den kommenden Jahren noch weiter zu verschärfen.

„Stuttgart 21 ist ein chaotisches Projekt, das auf dem Rücken der S-Bahn-Pendler ausgetragen wird,“ kritisiert Fraktionsvorsitzender Christoph Ozasek. „Sie sind die Leidtragenden schlechter Planung und fehlender Transparenz. Der Verband Region Stuttgart muss endlich in seine Rolle als Aufgabenträger der S-Bahn finden und die Bahn zur Offenlegung der Fakten zwingen. Wir fordern, dass die Deutsche Bahn vollständige Transparenz über die kommenden Baumaßnahmen und deren Folgen herstellt. Das gilt auch für die jüngst bekannt gewordene Kostenexplosion!“

Anlass ist unter anderem die für den Bau des dritten Gleises neben der Station Terminal angedrohte Totalsperrung der S-Bahn am Flughafen und nach Filderstadt für mindestens ein Jahr ab 2022. Zum Vergleich: Die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) konnte die durchaus vergleichbare Umlegung der Stadtbahnstrecke unter der Heilbronner Straße mit nur zwei Komplettsperrungen für jeweils ein Wochenende abschließen. Durch die geplanten umfangreichen Arbeiten an der Rohrer Kurve dürften sich die Einschränkungen bei der Flughafen-Anbindung sogar noch weit länger hinziehen. Ähnlich dramatische Einschränkungen sind nun bei den Planfeststellungsabschnitten 1.5 und 1.6 zu erwarten, da sich auch Sperrungen der Fernbahngleise generell negativ auf die S-Bahn auswirken.

Dies betrifft unter anderem die Einschleifung der Tunnel Obertürkheim, Untertürkheim und Feuerbach in die Bestandsstrecke, die Umlegung der Fernbahngleise auf die neue

Neckarbrücke in Bad Cannstatt, die Vorbereitung der neuen S-Bahngleise am Hauptbahnhof, sowie die Umlegung der stadtaus- und einwärts führenden S-Bahnlinien. Letztere müssen am Hauptbahnhof, Nordbahnhof und in Bad Cannstatt gleichzeitig durchgeführt werden.

Die Regionalfraktion zielt mit ihrem Antrag auf die Verbesserung des Kenntnisstands des VRS als Aufgabenträger der S-Bahn und auf eine stärkere Sensibilisierung der DB für die Beeinträchtigungen. So können frühzeitig gemeinsame Alternativen für Pendler und Reisende erarbeitet werden. Ein resigniertes und desinteressiertes Abnicken einer mindestens einjährigen S-Bahn-Sperrung durch die Mehrheit der Fraktionen wie im regionalen Verkehrsausschuss am 27.2.2019 darf es nach Auffassung der LINKEN kein zweites Mal geben.