Potentiale für Wasserkraft vollständig erfassen

Die Regionalversammlung beschließt die Erarbeitung einer Bestands- und Potentialanalyse zur Wasserkraftnutzung in der Region Stuttgart. Darin sollen zudem die technischen Möglichkeiten für die Energiespeicherung durch Wasser dargestellt werden.


Ergebnis:


Antrag abgelehnt bzw. in Teilen für erledigt erklärt im Planungsausschuss am 21.11.2012.




Antrag Haushaltsberatungen 2013


Beschlussantrag

 

Die Regionalversammlung beschließt die Erarbeitung einer Bestands- und Potentialanalyse zur Wasserkraftnutzung in der Region Stuttgart. Darin sollen zudem die technischen Möglichkeiten für die Energiespeicherung durch Wasser dargestellt werden.

 

Begründung

 

Betrug 1880 der Anteil der Wasserkraft an der Energieerzeugung in Süddeutschland noch 70 %, so ging dieser Anteil auf 7,2 % an der Bruttostromproduktion im Jahr 2010 in Baden-Württemberg zurück. Ursächlich dafür war der politisch forcierte Ausbau von fossilen und atomaren Energieerzeugungsanlagen und die Verabschiedung von Gesetzen, die mit Hilfe von Prämien die Stilllegung kleiner Wasserkraftanlagen belohnte.

DIE LINKE hält es für angebracht, eine aktuelle Bestands- und Potentialanalyse zu erarbeiten, um diese jahrhundertealte Form der sanften und umweltschonenden Energieerzeugung wieder ins Bewusstsein zu bringen und gegebenenfalls lokale Investitionen in Repowering und Neuanlagen auszulösen. Die Fließgewässer sind eine erneuerbare Energiequelle die zudem grundlastfähig ist. Sie passt gut in die aktuelle Bemühung der Regionalversammlung im Rahmen der Teilplanänderung die Zahl der Windenergieanlagen zu erhöhen und so in der Region die Energiewende einzuleiten. Baden-Württemberg besitzt aufgrund seiner Topografie besonders geeignete Bedingungen. 2007 waren ca. 1.200 Wasserkraftwerke im Südwesten am Netz. Auch wenn der größte Teil bereits erschlossen ist, so ist dem Energiekonzept BW 2020 zu entnehmen, dass durch Ausbau und Restrukturierungsmaßnahmen bis 2020 jährlich rund 600 GWh mehr als im Referenzjahr 2005 erzeugt werden können.

Im Februar 2011 wurde im Regionalverband Neckar-Alb eine aktuelle Potentialanalyse für die Wasserkraftnutzung an den regionalen Fließgewässern erstellt. Diesem Beispiel sollte die Region Stuttgart folgen.

Die Möglichkeiten der Energiespeicherung auf Wasserbasis sind bereits relativ gut erforscht. Sie reichen von großtechnischen Lösungen wie den erprobten Pumpspeicherwerke mit hohen Wirkungsgraden bis hin zu dezentralen Formen der Speicherung, z.B. Verfahren wie Power-to-Liquid. Besonders interessant sind dabei die Speicherpotentiale im bestehenden Erdgasnetz durch Methan, das mit einem Wirkungsgrad von über 60 % aus Wasser und CO2 mit überschüssigem Strom hergestellt werden kann.

Die Energiespeicherung generell reduziert den negativen Strompreis in der EEG- Umlage, der heute bereits regelmäßig und zukünftig in noch größerem Umfang die Energiekosten für die Verbraucher erhöht. Zudem können durch Energiespeicher Stromlastspitzen abgefangen werden. Das Frauenhofer-Institut für Windenergie und Systemtechnik sieht bis 2050 einen Bedarf an Speicherkapazitäten von 30 Terawattstunden, damit die Schwankungen bei der Stromeinspeisung durch Erneuerbare Energien aufgefangen werden können.