Antrag: Betriebskonzept für Panorama-Express-S-Bahn Zuffenhausen—S-Vaihingen

Antrag zum Regionalhaushalt 2020 im Bereich Verkehr, eingebracht am 20.10.2019.


Ergebnis:

Alle Anträge zur Panoramabahn wurden im Verkehrsausschuss am 20. bzw. 22.11.2020 abgelehnt, da wohl schon ein Umsetzungskonzept verfolgt wird. Ein Bericht hierzu soll im März 2020 erfolgen.



Die Fraktion DIE LINKE/PIRAT beantragt:

Die Regionalversammlung beauftragt die Verwaltung mit der Ausarbeitung eines
Betriebskonzepts für eine Express-S-Bahn-Tangentialverbindung auf der Gäubahn-
Panoramatrasse zwischen den Haltestellen Zuffenhausen und Stuttgart-Vaihingen zur Entlastung der S-Bahn-Stammstrecke. In diesem Zusammenhang ist die Reaktivierung des Haltepunkts Westbahnhof und weiterer möglicher Haltepunkte zu untersuchen. Ziel ist die Einführung der S-Bahn-Verbindung zum Fahrplanwechsel 2021-2022.


Begründung:

Die S-Bahn-Stammstrecke zwischen Hauptbahnhof und Schwabstraße ist das Kernstück und gleichzeitig störungsanfälligster Streckenabschnitt innerhalb des regionalen S-Bahnnetzes. Im Januar diesen Jahres beschloss die Regionalversammlung einstimmig die Einführung der neuen Signaltechnik ETCS auf der Stammstrecke, um durch kürzere Zugfolge einen Abbau von Verspätungen und eine verlässlichere 15-Minuten-Taktfolge zu ermöglichen. Eine weitere Verkehrsoptimierung jedoch ist nicht mehr möglich. Auch mit ETCS ist die Stammstrecke am Limit.

Hier bringt die von uns beantragte Expresstangentiale zwischen Zuffenhausen und Vaihingen über die Panoramabahnstrecke diverse Vorteile mit sich. Zum einen entlastet sie durch Schaffung einer Umgehungsverbindung die überbeanspruchte Stammstrecke. Zum anderen schafft sie eine schnelle Nord-Süd-Verbindung für Direktpendler, die durch den Verzicht auf Zwischenhalte eine sehr attraktive Fahrzeitreduzierung von ca. 8-9 Minuten zur Folge haben dürfte.

Am Regionalbahnhof Vaihingen ist aufgrund der zusätzlichen Ansiedlungspläne großer Unternehmen wie Allianz oder Daimler mit einem starken Zustrom von Berufspendlern zu rechnen, die zur Vermeidung von Verkehrschaos, Stau, Luftschadstoffen und Lärm im Einzugsgebiet Vaihingens auf die Nutzung der Schiene gelenkt werden müssen. Attraktive Direktverbindungen am Hauptbahnhof vorbei sind hier ideal.

Nicht zuletzt würde die Tangentialverbindung eine sinnvolle und kostengünstige Nutzung der Gäubahntrasse ermöglichen, über deren künftige Funktion noch keine Beschlüsse gefasst sind. Neben einigen Haltestellenanpassungen und kleineren Instandsetzungsarbeiten könnte die neue Verbindung relativ zeitnah realisiert werden. Am Bahnhof Vaihingen besteht ausreichend Platz für Einfahrt der neuen S-Bahn, insbesondere da die Gäubahnstrecke ja bereits gegenwärtig bei Störungen als Ausweichlinie für S-Bahnen nach Vaihingen genutzt wird.

Auch eine mittelfristige Verlängerung der Strecke zum Flughafen und zur Messe wäre für Reisende und Pendler gleichermaßen attraktiv. Daneben würde sich, ebenfalls mittel- und langfristig, eine Reaktivierung und Nachrüstung des Westbahnhofs Stuttgart an der Gäubahnstrecke mit einem Betriebskonzept für die Verknüpfung mit der Stadtbahn anbieten, um den Schienenverkehr im Nordwesten Stuttgarts weiter auszubauen und attraktiver zu gestalten.