Antrag: Nahverkehrsknoten Flughafen optimieren und stärken

Antrag der Regionalfraktion DIE LINKE/PIRAT zu den Haushaltsberatungen 2024, eingebracht am 22.10.2023.


Ergebnis:

Zustimmung im Verkehrsausschuss am 22.11.2023 mit folgendem Umsetzungsvorschlag:
"Die Geschäftsstelle wird hierzu die Kooperationsbereitschaft von Messe und Flughafen und den jeweils zuständigen Verkehrsbehörden ausloten."



Die Fraktion DIE LINKE/PIRAT beantragt:

Die Verwaltung wird aufgefordert, mit der Flughafen Stuttgart GmbH (FSG) Gespräche zu führen, mit dem Ziel, den „Verkehrsknoten Flughafen“ durch Verbesserung der ÖPNV-Infrastruktur zu stärken. Dabei sollen insbesondere die nachfolgenden Punkte angesprochen werden:

  1. Die Wiederinbetriebnahme der Bushaltestelle vor dem Terminalgebäude für lokale und regionale Buslinien – insbesondere auch die RELEX-Linien X10 und X60.
  2. Die Vervollständigung und Verbesserung der Leitsysteme zwischen den Terminals, einschließlich S-Bahn, künftigem Flughafenbahnhof, SAB und Haltestelle der U6.
  3. Ein barrierefreier Ausbau der Wegeverbindungen zwischen den Terminals, einschließlich S-Bahn, künftigem Flughafenbahnhof, SAB und Haltestelle der U6, unter Berücksichtigung eines möglichst vollständigen Wetterschutzes.


Begründung:

Nach der Inbetriebnahme des Stuttgart Airport Busterminals (SAB) hatte die FSG die bisherige Haltestelle für den lokalen und regionalen Busverkehr vor dem Terminalgebäude außer Betrieb genommen. Auch die regionalen und lokalen Buslinien halten nun ausschließlich am SAB. Für zahlreiche ÖPNV-Fahrgäste hat sich dadurch sowohl die Erreichbarkeit der Terminals als auch der S-Bahn erheblich verschlechtert. Auch die Haltestelle der neu eröffneten U6 liegt in erheblichem Abstand zum SAB. Der VVS weist bei „normaler“ Laufgeschwindigkeit Wegezeiten für den Weg vom SAB zur S-Bahn bzw. vom SAB zur Stadtbahn U6 von mindestens 6 bzw. 7 Minuten aus – und das ohne Gepäck.

Die Beschilderung der Wege zwischen Terminal, SAB und U6 ist mit kleinen Schildern halb versteckt und teilweise lückenhaft. Die Wege sind unattraktiv, nicht wettergeschützt und beinhalten zahlreiche Barrieren wie Kanten oder Löcher. Eine Wegeleitung für blinde bzw. sehbehinderte Menschen existiert nicht.

Die Gesamtsituation macht den „Verkehrsknoten Flughafen“ als Umsteigeort äußerst unattraktiv, was sich auch anhaltend negativ auf die Nutzung der RELEX-Linien X10 und X60 auswirken dürfte.

Die Wiederinbetriebnahme des Bussteigs vor dem Terminal, der bisher keiner anderen Nutzung zugeführt wurde, kann die Wege erheblich verkürzen und den Knoten insgesamt attraktiver machen. Idealerweise sollten die lokalen und regionalen Busse sowohl den Bussteig vor dem Terminal als auch den SAB anfahren. Am SAB könnten dabei weiterhin „Standzeiten“ abgewartet werden.

Sollte sich die FSG einer Wiederinbetriebnahme des Bussteigs vor dem Terminal verweigern, sollten die Gespräche zumindest mit dem Ziel der besseren und lückenlosen Beschilderung der Wege sowie des barrierefreien Ausbaus dieser Wege geführt werden.

Eine derartige Steigerung der Attraktivität und Nutzerfreundlichkeit am Verkehrsknotenpunkt und Mobilitätsschwerpunkt Flughafen wäre auch im wohlverstandenen Interesse der Region und der Fahrgäste der S-Bahn sowie der RELEX-Busse.