Antrag: Cluster-Report Kultur- und Kreativwirtschaft
Antrag zum Haushalt 2025 im Bereich Wirtschaft, Infrastruktur und Verwaltung, eingebracht am 19.10.2024.
Die Fraktion Linke.Piraten.SÖS beantragt:
Die Wirtschaftsförderung der Region Stuttgart (WRS) wird beauftragt, einen Cluster-Report Kultur- und Kreativwirtschaft in der Region Stuttgart zu erstellen.
Dabei sollen auch die vielfältigen Formen ehrenamtlicher Tätigkeit mit betrachtet werden, die kulturelles Schaffen gerade im nicht-kommerziellen Bereich erst möglich machen.
Die für die Untersuchung und Berichterstellung notwendigen Mittel sind von der Verwaltung zu beziffern und im Haushalt 2025 zu berücksichtigen.
Begründung:
Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Region, wird jedoch in ihrem ökonomischen Potenzial und Stellenwert vielfach unterschätzt. Dies hängt vor allem mit der fragmentierten und oftmals kleinunternehmerischen Struktur, der Produktion von meist immateriellen Gütern sowie ihrer Reduzierung auf rein künstlerische Aspekte zusammen.
Wenngleich (Sub)Kultur einen gesellschaftlichen Wert an sich darstellt und jede Form der Kulturförderung (wie z. B. das Sponsoring durch Zuschussgeber) daher begrüßenswert ist, wird in der öffentlichen Diskussion die ökonomische Bedeutung dieses Sektors (z. B. Schaffung von Arbeitsplätzen, Standortattraktivität für die Gewinnung von Fachkräften) meist übersehen. Aus diesen Gründen erscheint es unserer Fraktion sinnvoll, eine vertiefte Zustandsbeschreibung der Kultur- und Kreativwirtschaft in der Region Stuttgart zu erarbeiten, um die volle Bedeutung – in ökonomischer und gesellschaftlicher Sicht – zu erfassen und dies als empirische Grundlage für die zukünftige Ausrichtung der regionalen Kulturförderung zu nutzen. Bei der Erstellung kann beispielsweise auf der Studie „Der Wert von Musik“ – welche u.a. von der Region Stuttgart in Auftrag gegeben wurde – aufgebaut werden.
Da vor allem Subkultur in einem weitestgehend nicht-kommerziellen Kontext stattfindet, soll zudem ein Fokus auf das ehrenamtliche Engagement gelegt werden. Viele Kultureinrichtungen im subkulturellen und nicht-kommerziellen Bereich – der sogenannten „freien Szene“ – können nur aufgrund von ehrenamtlich Engagierten existieren. Diese Form des Ehrenamts findet jedoch ebenfalls in der öffentlichen Diskussion und Würdigung kaum Beachtung. Der Bericht soll daher auch diesen Bereich mit einer Vertiefung abdecken.